Ein altes Hausmittel nicht nur gegen Sonnenbrand
Das Johanniskraut gehört zur Familie der Johanniskrautgewächse. Sein Name leitet sich davon ab, dass es um den 24. Juni erblüht. Das ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer.
Das Johanniskraut wächst an sonnigen Plätzen, an Wegesrändern, auf Waldlichtungen und auf mageren Wiesen.Ein eindeutiges Merkmal für das „echte“ Johanniskraut ist der zweikantige Pflanzenstiel. Wenn man die Blüten zerreibt geben diese bereits den roten Farbstoff Hypericin frei, welcher dem Rotöl, seinen Namen gibt.
Die Pflanze wird 50 bis 100 cm groß und ist im oberen Teil reichlich verzweigt. Die Blüten öffnen sich nur, wenn es sonnig und trocken ist.
Die Inhaltsstoffe wirken stimmungsaufhellend, ausgleichend und auch motivationsfördernd. Anerkannte Anwendungsgebiete sind nervöse Unruhe und leichte depressive Verstimmungen. Die Forschung bestätigt sogar, dass ein Inhaltsstoff Bakterien und Pilze abtöten kann.
Die Kombination der enthaltenen ätherischen Öle, den Gerbstoffen und den Flavanoiden hemmt Entzündungen und wirkt antibakteriell. Somit kommt es auch äußerlich zur Anwendung.
Das Johanniskrautöl, auch Rotöl genannt, wirkt kühlend, desinfizierend sowie schmerzlindernd. Man verwendet es bei Sportverletzungen, Entzündungen und Verletzungen bzw. Wunden. Man kann es auf Muskelzerrungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüsse, Verbrennungen, Verstauchungen und Schürfwunden auftragen. Außerdem hilft es bei schmerzenden Narben und bei einer Trigeminusneuralgie, gegen Ischia oder gegen Gicht.
Besonders hilfreich ist es bei leichtem Sonnenbrand.
Dabei ist es ganz einfach, das Johanniskrautöl selbst herzustellen.
Dafür quetscht man die vorsichtig abgezupften Blüten der Pflanze in einem Mörser an und übergießt sie in einer weithalsigen Flasche mit der 3-fachen Menge an Olivenöl. Diese Flasche verschließt man und stellt sie für ca. 6 Wochen an einem warmen und möglichst sonnigen Ort.
Während dieser Zeit wird die Flasche hin und wieder geschüttelt. Das Öl sollte sich dabei kräftig rot färben.
Anschließend gießt man das Öl durch ein Tuch ab und presst die Pflanzenrückstände gut aus. In gut verschließbaren Flaschen hält das Öl bis zu 9 Monate.
Da Johanniskraut empfindlich gegen Sonneneinstrahlung machen kann, sollte man das Öl jedoch nicht vor Sonnenbädern anwenden.
Bereits Paracelsus lobte das Johanniskraut in höchsten Tönen: Laut Paracelsus gäbe es kein besseres Arzneimittel, das man gegen Wunden und Verletzungen nehmen könnte, er nannte es für diese Fälle das beste Kraut überhaupt!
Oder wie Sebastian Kneipp zu sagen pflegte:
„Die Natur ist die beste Apotheke.“